Operationen/ ambulante Eingriffe
Kleinere Eingriffe können bei chirurgischem Handlungsbedarf meist direkt am selben Tag durchgeführt werden.
Dazu zählen: Atherome, Lipome, Unguis incarnatus (eingewachsener Zehnagel), Ringbandspaltung bei Schnappfinger u.v.m.
Größere Operationen welche nicht in örtlicher Betäubung durchgeführt werden können, erfolgen geplant im ambulanten OP-Zentrum.
Klumpfuß
Fehlstellung bestimmter Knochen im Rück- und Mittelfuß, verbunden mit einer Verkürzung von Sehnen und Bändern.
Die Unterschenkelmuskulatur ist z.T. geringer entwickelt als normal und die Wade kann schmächtiger erscheinen.
Der Fuß steht mit der Ferse nach innen gedreht, die Fußsohlen zeigen nach innen bzw. zueinander und der Vorfuß wird nach einwärts gehalten.
Das Verhalten der Eltern vor oder während der Schwangerschaft hat mit der Entwicklung eines Klumpfußes nichts zu tun.
Durch die Anwendung des von uns praktizierten und weltweit etablierten Therapiekonzeptes mit Redressionsgipsen nach Ponseti wird das Kind einen normal aussehenden Fuß mit guter Funktion haben. Auch das Laufenlernen wird dadurch nicht beeinträchtigt sein.
Durchschnittlich innerhalb von 2 Monaten gelingt es den Fuß zu korrigieren.
Die Methode umfasst Manipulation, wöchentlich wechselnde Gipsanlagen und nur geringe bis keine chirurgische Intervention. In aller Regel ist im Anschluss an 5-8 Gipswechsel eine minimalinvasive Verlängerung der Achillessehne notwendig. Dies geschieht durch einen kleinen Stich durch die Haut im Bereich der Ferse unter örtlicher Betäubung.
Aufgrund des leider bestehenden Rezidivrisikos, die Angaben zur Häufigkeit variieren in der Literatur zwischen 11 und 48%, schließt sich eine Schienenbehandlung (Nachtlagerungsschiene) bis zum 4. Lebensjahr an, welche von regelmäßiger Physiotherapie begleitet werden sollte.
Sonographie der Säuglingshüfte/Hüftscreening
Die Methodik der Ultraschalluntersuchung der Hüften beim Säugling wurde von Prof. Dr. Graf entwickelt und stellt im deutschsprachigen Raum seit 1980 eine bewährte Untersuchungsmethode zur frühzeitigen Diagnostik einer Hüftdysplasie bzw. Hüftreifungsverzögerung im Säuglingsalter dar.
Da die Hüften im Säuglingsalter glücklicherweise eine ausgeprägte Nachreifungstendenz besitzen, sollte die Diagnosestellung möglichst frühzeitig erfolgen. Je früher die Diagnosenstellung erfolgt, umso besser und schneller gelingt in aller Regel die Behandlung.
Die Untersuchung wird im Rahmen der U3 durchgeführt. Hierzu wird lediglich Ultraschallgel im Bereich der Hüften aufgetragen und die Hüfte auf dem Monitor des Ultraschallgerätes zur Darstellung gebracht sowie nach einer standardisierten Messung ausgewertet und eingeteilt (normale Hüfte, reifungsverzögerte Hüfte, Hüftdysplasie oder Hüftluxation). Es handelt sich um ein vollkommen schmerzfreies Verfahren ohne Strahlenbelastung. Sie als Eltern sind selbstverständlich während der gesamten Untersuchung bei Ihrem Kind.
Sollte die Untersuchung ein auffälliges Ergebnis zeigen, wird abhängig vom Befund und nach ausführlicher Befundbesprechung die entsprechende Therapie direkt eingeleitet. Die Therapiemaßnahmen reichen hierbei von Nachkontrollen über eine Empfehlung "breit zu wickeln" bis hin zur Anpassung einer Hüftspreizschiene, welche für das Kind ebenfalls völlig schmerzfrei ist, und das Hüftgelenk in seiner Nachreifung unterstützen soll. In den allermeisten Fällen gelingt so im Verlauf einiger Wochen die Überführung einer reifungsverzögerten Hüfte bzw. dysplastischen Hüfte in eine reife Hüfte.
In folgenden Fällen sollte die Ultraschalluntersuchung bereits vor der U3 durchgeführt werden:
- Hüfterkrankungen in der Familie
- Geburt durch Kaiserschnitt, Beckenend- oder Steißlage
- Bei Vorliegen weiterer angeborenen Erkrankungen, wie z. B. Missbildungen im Bereich der Füße (Klumpfuß), Beine oder der Wirbelsäule
- Ihr Kind bewegt eines oder beide Beine auffallend wenig oder ungern
- Asymmetrie der Oberschenkel- oder Gesäßfalten
- Abspreizhemmung einer oder beider Beine (fällt oftmals auf dem Wickeltisch auf)
Hyaluronsäure (IGeL)
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Stoff, der vom Körper selbst produziert wird. Vermindert die Reibung zwischen arthrotisch veränderten Gelenkpartnern. Zur Linderung von Arthroseschmerzen, Verbesserung der Beweglichkeit, Verminderung eines zunehmenden Knorpelschadens und Hinauszögern eines Gelenkersatzes. Lässt sich für viele unterschiedliche Gelenke anwenden, v.a. aber bei Knie-, Hüft- oder Schultergelenkarthrose. Die Leitlinie zur Behandlung der Kniearthrose z.B. führt die Hyaluronsäuretherapie explizit als Therapieoption an. Gerne berate ich Sie hierzu in einem persönlichen Gespräch und nach entsprechender Diagnostik ob dies für Sie ein adäquates Therapieverfahren darstellt.
Üblicherweise erfolgen 3-5 Injektionstermine im Abstand von je ca 1Woche.
Botulinumtoxin (Botox)
Ich besitze jahrelange klinische Erfahrung in der regelmäßigen Anwendung von Botulinumtoxin zur Tonusreduktion bei spastischen Bewegungseinschränkungen im Rahmen neuroorthopädischer Krankheitsbilder sowie der Behandlung des Spannungskopfschmerzes bei Migräne und besitze das Zertifikat Botulinumtoxin des Arbeitskreis Botulinumtoxin.
Zur Anwendung kommt Botulinumtoxin-A, besser bekannt unter dem Handelsnamen des ersten Präparats, Botox.
Das Medikament hemmt dabei die Erregungsübertragung von der Nervenzelle zum Muskel, wodurch die (vermehrte) Muskelaktivität für 3-6 Monate herabgesetzt wird.
Die Behandlung kann anschließend beliebig oft wiederholt werden, bleibende Veränderungen oder Schäden an den behandelten Muskeln sind dabei nicht zu befürchten, wie mikroskopische Untersuchungen zeigen konnten.
Die Therapie in meiner Praxis erfolgt ultraschallgesteuert. Die Anzahl der Injektionen ist dabei abhängig von der zugrunde liegenden Problematik und Anzahl der Muskeln mit gesteigerter Aktivität.
Anwendungsbeispiele:
- Cerebralparese mit spastisch gesteigertem Muskeltonus
- Spannungskopfschmerz bei Migräne
- Ästhetische Anwendung ("Zornesfalte" an der Stirn, Glättung kleinerer Fältchen im Gesicht)
Ich berate Sie gerne über die Wirkweise und den Effekt des Botulinumtoxin und ob eine Anwendung bei Ihnen in Frage kommt.
Stoßwellentherapie (IGeL)
Eine neue nicht-invasive Lösung für muskuloskelettale Schmerzen. Anwendungsgebiete sind vor allem die Behandlung von chronischen Muskel- und Sehnenerkrankungen , Rücken- und Nackenschmerzen. Die häufigsten Indikationen sind: Schulterschmerzen, Epicondylitis, Kreuzschmerzen, Achillessehnenschmerzen, Patellasehnenentzündung und Triggerpunkte.
Auch für die Cellulite-Therapie konnte in Studien (z.B. MHH 2010) eine Wirksamkeit nachgewiesen werden. Hauptursache für die ,im Volksmund auch Orangenhaut genannten, Dellen an Oberschenkel und Gesäß ist eine angeborene Bindegewebsschwäche.
Kinesio-Taping
Hierbei werden spezielle Bänder so über Muskelgruppen (z. B. an Schulter, Arm oder im Kniebereich) geklebt, dass bei Bewegungen Spannungs- und Entspannungszustände entstehen, welche eine massierende Wirkung entfalten.
Die Wirkung erfolgt dadurch über die gesamte Anwendungsdauer. Die Tapes bleiben meist 7 bis 10 Tage, am Rücken auch bis zu 14 Tagen, am Körper. Danach ist die Wirkung der Tapes erschöpft. Meist sind mehrere Behandlungen erforderlich. Bei akuten Schmerzen kann aber auch eine einmalige Behandlung ausreichend sein.
Neben der massierenden und entspannenden Wirkung kann der Lymphfluss verbessert werden, so dass Hämatome und Entzündungen schneller abklingen.
Infiltrationstherapie
Lokalanästhetikum
Die alleinige Verabreichung von lokalen Betäubungsmitteln wird häufig im Rahmen der diagnostischen Infiltration eingesetzt. Hierdurch kann bei Identifikation der schmerzverursachenden Struktur kurzzeitig eine starke Schmerzreduktion erreicht werden. Alternativ kommt es zum Einsatz bei sehr starken Schmerzen im Rahmen einer Akutbehandlung.
Lokalanästhetikum + Cortison
Diese Wirkstoffkombination findet als eine therapeutische Infiltration Anwendung, bei der ein länger wirkendes Betäubungsmittel in Kombination mit einem Cortison verwendet wird. Zunächst wirkt das Lokalanästhetikum akut schmerzstillend, während mit gewisser Verzögerung die entzündungshemmende Wirkung des Cortisons einsetzt. Häufig wird diese Kombination im Rahmen einer Therapie mehrfach angewendet um einen Langzeiteffekt zu erreichen.
Lokalanästhetikum + Suprarenin
Die Kombination eines lokal wirksamen Betäubungsmittels mit Suprarenin hat ihre Berechtigung bei verschiedenen Formen von Entzündungen an Sehnen bzw. deren Ansatzbereich, da Kortison hier, v.a. bei Langzeitbehandlung, mit einem nicht unerheblichen Risiko für Sehnenschädigung bis hin zu deren Ruptur einhergeht. Bei einer chronischen Entzündung kommt es i.d.R. zur Neubildung von Blutgefäßen. Durch diese Medikamentenkombination werden jene neu gebildeten Gefäße verschlossen, wodurch der Entzündungsreiz sinken kann.
Hyaluronsäure
Die Hyaluronsäure kann zum einen für Gelenkinfiltrationen verwendet werden, um den Knorpel gleitfähiger und die Gelenke beweglicher zu machen. Hierdurch kommt es auch zu einer Schmerzreduktion. Andere Einsatzgebiete sind daneben jedoch auch degenerative Veränderungen an Sehnen. Durch das Hyaluron kann die Sehnenfunktion durch die verbesserte Gleitfähigkeit deutlich verbessert werden. Üblicherweise erfolgt eine drei- bis fünfmalige Behandlung im Abstand von einer Woche.